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14.11.2011
Aus den Zirkeln

Der SZZ DSSM stellt sich vor


Der SZZ DSSM stellt sich vor

Unser Zirkel soll ein Ort des Austausches für Menschen sein, deren Lebensstil Ds ist, die aber auch Berührung mit SM haben.

Unsere Erfahrungen waren, dass man einander zwar in der Regel tolerant gegenüber tritt. Doch für viele SMer ist Unterwerfung nicht unbedingt nachvollziehbar, und Ds-er können nicht zwingend mit SM etwas anfangen. Darüber hinaus ist es selbst in den „eigenen Reihen“ nicht immer leicht, miteinander zu diskutieren, da Lebensweisen und Meinungen teilweise weit auseinander gehen.

Wenn man nun Berührungspunkte mit beidem - Ds und SM – hat, ergeben sich oft Fragen oder Gedanken, mit denen man sich unverstanden fühlt. Was lag also näher, als eine Anlaufstelle zu bieten, um sich auszutauschen und vielleicht auch kennen zu lernen.

Wenn man bei uns richtig sein möchte, sind Ds und SM ein fester Teil im Leben und haben nicht gelegentlich mal Saison. Zeitweise erotische Ergänzungen durch Spiel mit Macht und Ohnmacht stellen für uns - an dieser Stelle - keine Diskussionsgrundlage dar.

Wenn wir von dauerhaftem Machtgefälle sprechen, meinen wir Lebensart, Beziehungen mit Ausprägungen wie 24/7, TPE oder CIS, in denen der Dominante die Führung zu jeder Zeit hat und man sich nicht nach Lust und Laune auf andere Ebenen begibt.

Obwohl wir das real ausgelebte Machtgefälle im Fokus haben, geben wir auch Singles die Möglichkeit, sich zu bewerben. Manchmal hat man einfach seinen Deckel noch nicht gefunden oder wieder verloren. Uns ist Authentizität wichtig, keine Klischees.

Wir möchten uns bewusst nicht ausschließlich in Herr / Sklavin – Konstellationen bewegen, sondern freuen uns auch über Interessenten in anderen Konstellationen. Der Schwerpunkt des Zirkels liegt im dauerhaft gelebten Machtgefälle und wer das für sich verinnerlicht hat, könnte bei uns richtig sein.

Es geht uns im Zirkel um Methoden der Führung, Gefühle die sich ergeben und mit der Zeit auch verändern können, Ausbildung, um entsprechend den Wünschen des Dominanten dienen zu können, Erziehung und Hilfe, sich selbst anzunehmen und auszuleben, Fördern von Stärken, Fordern, um Grenzen zu überwinden, Abbau von Schwächen und Aufbau von Stärken.

Kontrolle kann genauso ein Teil im Leben sein wie Regeln, Rituale und Strafen. Sie werden als Hilfs- und Stilmittel verstanden, können den Rahmen bilden und die Basis für das gemeinsame Leben. Nicht jeder legt hierbei die Prioritäten gleich. Jeder darf hier seine Meinung vertreten Mainstreamer wie etwaige Grenzgänger. Niemand sollte schief angesehen werden, weil er eine anders lautende Denke hat.

Dabei ist es unerheblich, wo die Grenzen gerade gezogen sind. Es geht um den Weg oder auch den Umweg, darum, neue Wege zu suchen und zu finden um gemeinsam mit seinem Partner auf ein gemeinsames Ziel zusteuern zu können.

Welche Möglichkeiten gibt es? Wie realisiert man absolute Vorstellungen? Wie geht man mit dem Alltag um und was ist mit dem Umfeld, das nicht unbedingt alles wissen muss? Formung und psychische Manipulation - sind sie wirklich gefährlich oder eine Frage von Realitätssinn? Besteht Grund zur Vorsicht oder ist es eine Frage des Ausführens? Gibt man sich im Ds auf? Verliert man sich wirklich, wenn man sein Innerstes derart preis gibt und Manipulation und Werteverschiebungen zulässt oder kommt man sich gar näher?

Gerade gegenüber Ds-ern, bei denen Hörigkeit und Abhängigkeit ins Spiel kommen, der Metakonsens gelebt oder angestrebt wird, schlägt Toleranz oft um, und die Betreffenden werden von Vorurteilen überschüttet. Doch auch Ds-ern mit moderater Lebensweise wird manchmal mit Zweifeln und Unverständnis begegnet. Wir reden im Zirkel jedoch miteinander, nicht übereinander.

Für einige ist es gerade richtig, weitgehende Einschnitte in Selbstbestimmung zu fühlen und sich kontrolliert zu wissen. Sie erleben dieses nicht als Verlust, sondern als Findungsprozess. Nähe und Geborgenheit nehmen für sie mit fallenden Rechten und steigendem Statusunterschied zu. Strenge und Halt, liebevoller Umgang und absolute Kontrolle müssen keine unvereinbaren Gegner sein, so wie Ds auch kein Kampf gegeneinander ist, sondern eine enge Verbundenheit.

Über die bunte Vielfalt des SM tauschen wir uns im Zirkel ebenso aus. Die Möglichkeiten variieren hier von zart bis hart. Unabhängig von der jeweiligen Ausprägung interessieren wir uns für die Punkte, die SM für den Einzelnen zu einer gelungenen Aktion werden lassen.

Schmerz mag ein entscheidender Faktor sein. Spielt es eine Rolle, wie schmerzresistent sub ist? Oder ist es wichtiger, ein Spiel im Rahmen der Möglichkeiten der Beteiligten zu entwickeln? Und welche Rolle spielt die Art des Schmerzes? Woran macht Ihr es fest, welches Instrument benutzt wird?

Einige Masochisten brauchen es, in der Aktion Dinge zu erleben, die währenddessen nicht zu erotisieren sind. Sie erleben dies nicht als Gewalt sondern als Zuwendung dessen, was sie benötigen, um ihre Veranlagung befriedigend ausleben zu können. Wer das selbst so nicht kennt, wird das kaum nachvollziehen können. Manche Dinge gilt es nicht zu verstehen, sondern einfach nur zu akzeptieren.

Manche sind in der Situation, selbst SMer zu sein, jedoch einen Partner zu haben, dessen Neigung in dieser Hinsicht nur schwach oder gar nicht ausgeprägt ist. Wie geht man mit dieser Situation um?

Nicht jeder muss alles mögen. Auch Praktiken, die auf manch einen abschreckend wirken und für den nächsten himmlisch sind, kann und darf man besprechen und ruhig diskutieren.

Kritik ist immer ein Gewinn, wenn man sich darauf einlässt. Fairness ist keine Zauberei.

Manche mögen es nicht so heiß. Es gibt keinen Grund warum man jemanden wegen seines anderen Geschmacks, Gefühls oder Erlebens belächeln dürfte. Jeder findet irgendwo seinen Meister und sollte sich bewusst sein, dass immer noch mehr geht.

Bei uns soll kein Wettbewerb der Eitelkeiten herrschen. Wir bemühen uns um Akzeptanz und Toleranz, um ein Klima zu schaffen, in dem man miteinander reden mag und nicht nur sagt, was man zu sagen hat. Nicht jeder Anfänger hängt hinter einem langjährigen BDSMer weit zurück. Für "ich-allein-weiß-was-richtig-ist" ist bei uns kein Platz. Jeder kann vom andern immer auch lernen.

Wir sind auf der Suche nach Gleichgesinnten, die über die eigene Tischkante gucken können, die gerne auch mal über ihren Schatten springen, um sich anzuhören was ein anderer zu sagen hat und vielleicht mit Rat und Tat und Erfahrung, Diskussion und Gedanken zur Seite stehen möchten.

Der DSSM-Zirkel.


Und hier geht es direkt zu unserer Zirkelseite.

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Mitglied mit Real mit Weitergabe
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