10 Jahre Switch-Zirkel - Denn sie wissen, was sie tun

„Das sind Anfänger." “Die wissen noch nicht, was sie wollen.“ „Die müssen sich erst noch für eine Seite entscheiden.“ „Ein Switcher ist weder richtig Dom noch kann er richtig Sub sein.“ Das sind nur einige der Vor-Urteile, die uns Switchern immer wieder entgegen gebracht werden. Immer noch werden „in der Szene“ Switcher belächelt als solche, die nicht ganz ernst zu nehmen sind.

Dabei wissen wir ganz genau, was wir wollen: Nämlich beides. Aktiv sein, wenn die Lust zu dominieren oder dem anderen Schmerz zuzufügen, die Oberhand hat. Und passiv sein, wenn der Partner in uns den Wunsch nach Hingabe und lustvoller Devotion weckt. Manche haben das Glück – und können/wollen es – ihre beiden Seiten mit dem selben Partner auszuleben. Andere genießen bei der einen die Möglichkeit „unten“ zu sein und spielen bei der anderen ihre dominante Lust aus. Immer allerdings möchte man nicht auf das Eine oder Andere verzichten. Erst wenn beides ausgelebt werden kann, ist die Lust des Switchers erfüllt.

Dabei ist es egal, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt. Ob die aktiv/dominante Seite stärker ausgeprägt ist oder die passive Lust vorherrscht – eins ohne das andere fühlt sich für einen Switcher nicht komplett an. Und wenn sich die Neigungswippe immer nur stark zu einer Seite neigen kann, so entsteht über längere Zeit ein Ungleichgewicht, das Unzufriedenheit hervorruft. Woher die manchmal erlebte Angst eines „nur-Dom“ vor einem Spiel mit einer Switcherin kommt, darüber könnte ich nur spekulieren. Daher lasse ich es an dieser Stelle, mir darüber Gedanken zu machen. Vielleicht jedoch liegt eine gewisse Unsicherheit im Umgang mit uns Switchern darin begründet, dass wir nicht so leicht in eine der Schubladen zu stecken sind, die „in der Szene“ so gerne bedient werden. Können wir doch dominant/sadistisch genauso sein wie devot/masochistisch oder auch dominant/masochistisch. Ja, auch das gibt es! Und noch mehr.

Unser SM ist nicht schwarz oder weiß. Er ist bunt und vielfältig. Und genau so macht er uns Spaß und erfüllt, befriedigt uns. Das sagen sicher auch manche "nur" Doms/Subs.
Aber wir finden, bei uns Switchern ist es noch ein bisschen bunter. Und zwar nicht erst mit dem oder der entsprechenden Partner/in. Sondern schon in uns drin.

Wenn du dich jetzt darin wieder erkennst und sagst: Ja, so ist das bei mir auch. Oder wenn du Fragen hast, wie du mit deinem Partner/deiner Partnerin dein Switchsein gestalten kannst, so bist du herzlich eingeladen, dich an unserem Zirkel zu beteiligen. Seit 10 Jahren gibt es diesen geschützten Raum, in dem Switcher vorurteilslos über ihre Neigungen reden können.

Wir unterhalten uns darüber, wie man als Switch eine Session beginnen kann, woran erkennbar wird, wer oben, wer unten „spielen“ möchte, wie man mit Beziehung und Eifersucht umgeht, wenn man nicht innerhalb der Beziehung switchen kann und über vieles mehr.

© Text: Pajaneda
© Bild: die Niko


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